Vorwort des Stifters
Lange vor Gründung der EFA-Stiftung habe ich mich mit der Frage beschäftigt: „Wie kann ich zu einer heilen Beziehung in meiner Ehe und zu Gott kommen?“ Ich bin überzeugt, solange Menschen unterwegs sind und selbstkritisch nach ehrlichen Antworten suchen, wird es auch meist zu positiven Veränderungen in Beziehungen kommen. Ignoranz und Selbstgerechtigkeit sind der Tod einer lebendigen und tragenden Beziehung. Auch durfte ich erkennen, dass im Sumpf des Alltags einer Ehe, der Wunsch eine gute Beziehung zu bekommen, oft nicht gelingt, sondern eher durch Hilfe und Anregungen von außen, sich die Beziehung zu etwas Konstruktivem statt Destruktivem entwickelt. Auffällig ist, dass in Beziehungen oft die Andersartigkeit bekämpft wird und die Stärken und Schwächen nach einigen Jahren zum Problem werden. Deshalb müssen Ehepaare frühzeitig lernen damit umzugehen. Leider versperrt uns die Scham, oft auch die eigene Selbstgerechtigkeit und der Egoismus den Weg zu einer gelingenden Partnerschaft. Dieser Zustand führt sehr oft zur letzten Konsequenz, nämlich der Scheidung.Auf der Grundlage dieser Erkenntnis war die Idee einer Begleitung für Ehe und Familie geboren, doch der Weg zu einer Lösung sollte noch herausfordernd werden.
Überzeugungen
Ich bin überzeugt, dass alle Gemeinschaften in unserer Gesellschaft, also nicht nur religiöse oder christliche, ein großes Potential zur Veränderung dieser Situation haben. Gerade weil dort Gleichgesinnte zusammenkommen und man den (bekannten) Menschen abspürt, ob es ihnen gut geht oder ob sie in einer Krise stecken. In allen Gemeinschaften gibt es für Begleitung geeignete reife Menschen, die diesen vertrauensvollen Dienst am Menschen tun können und auch wollen. Sie müssen einerseits autorisiert und andererseits dafür vorbereitet werden, indem sie eine Kompetenzerweiterung erhalten. Denn sie müssen wissen, wie Menschsein funktioniert, wie sie Menschen begleiten können und ab wann es gut ist, in das Leben eines anderen Menschen hineinzusprechen.
Von der Idee zum Konzept
Die ursprüngliche Idee entwickelte sich zum Konzept einer Begleitung: Es geht darum, dass Menschen, die eine reife, stabile Persönlichkeit haben, andere Menschen begleiten, die Fragen haben oder mit ihren Alltagsproblemen kämpfen oder in eine Krise geraten sind.
Deshalb müssen wir diese reifen Menschen gewinnen, die sich als MentorIn für andere einsetzen wollen. Das sind Menschen, die hingehen und mit anderen ein Stück des Weges gehen und die Bereitschaft haben, sich Alltagsprobleme anzuhören und im Falle einer Krise, gemeinsam nach einer Lösung des Problems suchen. Dabei soll es nicht um Lösungen von psychischen Problemen gehen, sondern höchstens darum, die Person/en zu ermutigen einen Therapeuten oder Psychologen aufzusuchen.
Arbeitsgruppe für Ehe und Familie
Anfang 2011 ist es dem Stifter gelungen, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen und mit Therapeuten, Seelsorgern und Mentoren intensiv über die Frage nachzudenken, „Wie können wir Ehen und Familien fördern und stärken, um (mehr) tragfähige und gesunde Beziehungen in unserer Gesellschaft zu bekommen?“
Das erklärte Ziel der Stiftung und der Arbeitsgruppe[1] war, ein Dienstleistungsangebot zu schaffen, das geistliche Mütter und Väter unterstützt und fördert, indem sie ihnen eine Kompetenzerweiterung in Sachen Begleitung von Menschen zukommen lässt.
Das erste Teilprojekt der Arbeitsgruppe war die Erstellung eines Curriculums für MentorenInnen bzw. für Mentoren-Ehepaare, die gerne Paare und Familien begleiten wollen. Das Curriculum sollte die Themenbereiche aus dem Kontext einer christlichen Gemeinde beinhalten. Danach folgte das Teilprojekt „Erstellung der Kompetenzlernstoffe“. Nach insgesamt zweijähriger Arbeit an den Lernstoffen lag die erste Ausgabe des Kompetenzlernstoffes in Form von zwei Handbüchern vor.
Die Fertigstellung dieses Kompetenzlernstoffes war die Voraussetzung für Werbemaßnahmen und für weitere Überlegungen, z.B. wie das Angebot „Ehe- und Familien-Mentoring“ christliche Gemeinden erreichen kann und wie potenzielle Interessenten für Mentoring gewonnen werden können.
Zusammenspiel zwischen Mentoring und Gemeinde
Idealerweise sollte sich vor allem die christliche Gemeinschaft der Frage stellen oder sie gestellt haben: „Welche Rolle spielt Ehe, Familie, Erziehung in unserer Gemeinde bzw. wie erhalten diese Lebensbereiche dort Unterstützung? Nach meiner Meinung ist es sinnvoll Beziehungsthemen und die Lebensbereiche von Ehe und Familie in den Blick zu bekommen, indem Antworten gefunden und geeignete Themen in die Gemeindearbeit eingewoben werden.
Erfahrungen mit Mentoring für Ehe und Familie
Im Laufe der Zeit konnten die Referenten der Präsenzworkshops weitere Erfahrungen mit Mentoring und den Teilnehmern sammeln. Dabei haben die Referenten festgestellt, dass eine Eins-zu-eins-Prävention, wie es das Mentoring ist, in den meisten Gemeinden fehlt. Deshalb sind wir mehr denn je überzeugt, dass Ehe- und Familien-Mentoring für Gemeinden ein wertvolles Angebot ist. Es ist auch geeignet, die eigene Ehe zu verbessern und es hilft im sozialen Umfeld, einen Betrag für gute Beziehungen zu leisten.
Mentoring für Ehe und Familie ist damit ein weiteres, sehr gutes Präventionsangebot, um kranke Beziehungen zu entlarven und ihnen zu helfen, zu einer echten, gesunden und tragfähigen Beziehung zu kommen. Denn es geht letztendlich darum, dass wir in unseren Beziehungen heil werden. Aufgrund unserer Erfahrung ist dieser Zustand besser erreichbar, wenn uns Menschen vertrauensvoll begleiten, aber auch eine höhere Instanz, sprich Gott, in unserem Bewusstsein ist. Gott können wir nichts vormachen. Er lädt uns ein, so zu kommen wie wir sind, um uns in seiner Liebe zu verändern.
Initiative EFM
Das EFA-Projekt „Ehe- und Familien-Mentoring“ wurde Anfang 2020 in eine Initiative EFM (Ehe- und Familien-Mentoring) überführt, mit dem Ziel, dass sie eigenständig im deutschsprachigen Raum agiert. Die Teamfindung ist in 2020 auf der Agenda der Initiative und die Frage, welche Maßnahmen notwendig sind, um Ehe und Familien-Mentoring in christliche Gemeinden zu bringen.
Ihr Friedrich Ast
Erster Vorsitzender des Vorstands der EFA-Stiftung
Mehr zum Thema finden Sie auf der Website www.ehe-und-familien-mentoring.de
Das Team der EFM-Initiative unterstützt Sie gerne bei der Einführung des Ehe- und Familien-Mentoring in Ihrer Gemeinde.
Fragen Sie bei uns an unter: post@ehe-und-familien-mentoring.de[1] Die Ehepaare Brigitte und Karlheinz Dengler und Gertraud und Stefan Kuntze, Friedrich Ast, mehr Details unter Referenten auf der Website „ehe-und-familien-mentoring.de“.